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Heizpaneele: Funktionsweise, Vorteile, Kosten und Tipps

Infrarotheizungen sind elektrische Heizpaneele, die Wohnräume mit Wärmestrahlung beheizen und dabei eine interessante Alternative oder Ergänzung zu klassischen Heizsystemen darstellen. Statt die Luft zu erwärmen wie herkömmliche Heizkörper, geben Infrarotpaneele Infrarotwärmestrahlen ab, die von Wänden, Möbeln und Personen im Raum direkt absorbiert werden. Diese Oberflächen speichern die Wärme und geben sie nach und nach wieder an die Umgebung ab. So entsteht ein behagliches Wärmegefühl – vergleichbar mit der wärmenden Wirkung der Sonne an einem kühlen Tag. Im Folgenden erklären wir ausführlich, wie Infrarotheizungen funktionieren, welche Vorteile und Nachteile sie gegenüber konventionellen Heizungen haben, worauf man beim Kauf achten sollte, welche Arten von Infrarotheizungen es gibt und wie man sie effizient betreibt. Außerdem beleuchten wir, für welche Räume sich Infrarotpaneele besonders eignen (und wo eher nicht) und vergleichen die Kosten mit anderen Heizsystemen. Abschließend geben wir Hinweise zur Montage und Sicherheit.

Infrarotheizungen sorgen durch Wärmestrahlung für ein angenehmes Wohnklima. Sie erwärmen vorrangig Wände, Böden, Möbel und Personen, die die Wärme speichern und gleichmäßig an den Raum abgeben. Gut gedämmte Räume können mit geringerer Lufttemperatur behaglich warm gehalten werden.


Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Eine Infrarotheizung wandelt Strom direkt in Wärmestrahlung um. Beim Einschalten fließt elektrischer Strom durch ein Heizelement im Paneel (häufig Karbonfaser oder eine leitende Folie), das sich erhitzt . Dieses Heizelement sendet langwellige Infrarot-C-Strahlen aus, die den Raum durchdringen und auf alle festen Objekte treffen. Im Gegensatz zu Konvektionsheizungen, die primär die Raumluft erhitzen und dadurch Luftzirkulation erzeugen, erwärmen Infrarotstrahlen direkt die Oberflächen im Raum. Wände, Boden, Decke, Möbel und auch unsere Haut nehmen die Strahlungswärme auf und erhöhen sich in der Temperatur. Diese erwärmten Oberflächen wirken dann wie ein Wärmespeicher: Sie geben die gespeicherte Wärme langsam und gleichmäßig wieder an den Raum ab. Dadurch bleibt die Raumluft relativ unbewegt und die Temperaturverteilung ist sehr gleichmäßig – man spürt überall im Raum eine angenehme Wärme, ohne starke Temperaturunterschiede zwischen Boden und Decke.

Bemerkenswert ist, dass durch diese Heizart die Luft selbst weniger erwärmt wird. Dies hat mehrere Effekte: Zum einen trocknet die Luft nicht aus und behält eine natürliche Feuchte, was das Raumklima angenehm hält. Zum anderen entsteht kaum Luftzirkulation, sodass weniger Staub aufgewirbelt wird – ein Vorteil vor allem für Allergiker. Außerdem fühlt sich die Strahlungswärme bereits bei etwas niedrigerer Lufttemperatur komfortabel an. Man kann den Thermostat also auf ca. 2–3 °C weniger einstellen und empfindet es dennoch als genauso warm wie bei höherer Lufttemperatur mit einer konventionellen Heizung. Insgesamt ähnelt die Funktionsweise einer Infrarotheizung dem Prinzip der Sonne: Die Wärme wird direkt und sofort am Körper oder an Gegenständen spürbar, ohne den „Umweg“ über erwärmte Luft.

Heizpaneele
Heizpaneele

Vorteile einer Infrarotheizung

Infrarotheizungen bringen einige Vorteile mit sich, insbesondere in bestimmten Anwendungsfällen, und unterscheiden sich dadurch von zentralen Warmwasser-Heizsystemen wie Gasheizungen oder Ölkesseln. Hier die wichtigsten Pluspunkte:

  • Einfache Installation und geringe Anschaffungskosten: Ein IR-Heizpaneel ist vergleichsweise günstig zu erwerben und schnell montiert. Es braucht nur einen Stromanschluss – aufwändige Leitungsverlegungen, Heizungsrohre oder Schornstein sind nicht nötig. Die Paneele kosten je nach Leistung und Design etwa 200–800 € pro Stück. Für ein ganzes Einfamilienhaus (ca. 120–140 m² Wohnfläche) liegen die Anschaffungskosten typischerweise im Bereich von ca. 900 bis 6.000 Euro für ausreichend viele Paneele, also deutlich unter den Investitionskosten z.B. einer neuen Gaszentralheizung (siehe Kostenvergleich weiter unten).
  • Angenehme Wärmewahrnehmung: Die abgegebene Strahlungswärme sorgt für ein behagliches Wohngefühl. Viele Menschen empfinden die Infrarotwärme als sehr angenehm, da umliegende Wände und Gegenstände leicht mit erwärmt werden und keine kalten Oberflächen im Raum verbleiben. Die Wärme fühlt sich „wie von innen heraus“ an und ist mit Kachelofenwärme oder Sonnenstrahlen vergleichbar. Man kann sich überall im Raum aufhalten, ohne im Fußbereich zu frieren oder unter der Decke Hitzestau zu haben – die Wärmeverteilung ist gleichmäßiger als bei Konvektionsheizungen. Zudem bleibt die Luft ruhig und frisch, es gibt keine trockene Heizungsluft oder Zugerscheinungen. Das führt insgesamt zu einem gesunden Raumklima, wovon insbesondere Allergiker profitieren, da kaum Staub aufgewirbelt wird.
  • Schnelle Reaktionszeit: Infrarotheizungen liefern fast sofort spürbare Wärme, sobald sie eingeschaltet werden. Da nicht erst die ganze Raumluft erwärmt werden muss, tritt der Heiz-Effekt innerhalb weniger Minuten ein. Beispielsweise kann ein kühles Badezimmer innerhalb von 10–15 Minuten angenehm erwärmt werden. Diese spontane Verfügbarkeit von Wärme ist ideal, um Räume nur bei Bedarf kurzfristig zu beheizen (z.B. morgens im Bad oder abends im Hobbyraum). Klassische Zentralheizungen reagieren hier oft träger.
  • Kein Installationsaufwand im Gebäude: Da jedes Paneel ein eigenständiges Heizgerät ist, entfällt bei IR-Heizungen viel Infrastruktur. Es werden keine Heizungsrohre, kein Heizkessel, kein Lager für Brennstoff und kein Schornstein benötigt. Wartungskosten fallen ebenfalls so gut wie keine an – es gibt keine Brenner oder beweglichen Teile, die regelmäßig geprüft oder getauscht werden müssten. Im Gegensatz zu Gas- oder Ölheizungen (mit jährlicher Wartung und Schornsteinfegerpflicht) ist bei Infrarotheizungen keine regelmäßige Wartung notwendig. Die Geräte haben zudem eine lange Lebensdauer von oft 10–20 Jahren oder mehr, da sie verschleißarm arbeiten.
  • Platzsparend und flexibel: Flache Infrarotpaneele nehmen kaum Raum ein. Sie werden einfach an Wand oder Decke montiert und ragen nur wenige Zentimeter in den Raum. Das schafft mehr Stellfläche, da keine Heizkörper im Weg stehen. Zudem können IR-Paneele auch nachträglich in einzelnen Räumen installiert oder bei einem Umzug mitgenommen werden. Es gibt sogar mobile Standgeräte, die man bedarfsgerecht aufstellen kann. Durch verschiedene Bauformen (siehe unten) lassen sich Infrarotheizungen unauffällig ins Wohnambiente integrieren, z.B. als Spiegel-Infrarotheizungen oder Bild, was auch ästhetisch ein Vorteil sein kann.
  • Kein Staub, kein Lärm, kein Geruch: Weil kein Gebläse und keine Verbrennung im Spiel sind, arbeiten IR-Heizungen geräuschlos und emissionsfrei im Aufstellraum. Es entsteht keine Verbrennungsluft, kein Rauch und auch keine Gerüche. Die fehlende Luftumwälzung bedeutet weniger Staub in der Luft – ein Plus für Allergiker, wie oben erwähnt. Auch Schimmelbildung wird vorgebeugt, denn durch die Erwärmung der Wände bleiben diese trocken, sodass Feuchtigkeit und Schimmel keine Chance haben.
  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Eine Infrarotheizung benötigt nur Strom. Damit kann sie zu 100 % mit Ökostrom oder eigenem Solarstrom betrieben werden, was sie potenziell klimafreundlich macht (vorausgesetzt, der Strom stammt aus erneuerbaren Quellen). Man ist nicht auf Gas, Öl oder Pellets angewiesen und muss keine Brennstoffe bevorraten. Gerade in Zeiten schwankender Gaspreise bietet das eine gewisse Versorgungssicherheit.

Zusammengefasst bieten Infrarotheizungen also hohen Wärmekomfort, flexible Einsatzmöglichkeiten, geringe Anschaffungskosten und ein sauberes, gesundes Raumklima. Diese Vorteile kommen besonders zum Tragen, wenn die Geräte gezielt und situationsgerecht eingesetzt werden (dazu später mehr). Natürlich gibt es aber auch einige Nachteile und Einschränkungen, die man kennen sollte, bevor man sich für eine Infrarotheizung entscheidet.

Nachteile einer Infrarotheizung

Trotz der genannten Vorteile sind Infrarotheizungen nicht für alle Fälle die beste Wahl. Im Vergleich zu klassischen Zentralheizungen ergeben sich auch Nachteile und Risiken, vor allem was die laufenden Kosten angeht. Die wichtigsten Punkte, die gegen eine Infrarotheizung sprechen können, sind folgende:

  • Hohe Stromkosten im Dauerbetrieb: Infrarotheizungen sind elektrische Direktheizungen – sie wandeln Strom 1:1 in Wärme um. Damit verursachen sie im Dauerbetrieb deutlich höhere Heizkosten als etwa eine Gasheizung oder Wärmepumpe, da Strom pro kWh teurer ist als Gas oder andere Brennstoffe. Aktuell kostet eine kWh Strom rund 30–40 Cent, während eine kWh Erdgas um die 10 Cent kostet. Heizt man ein ganzes Haus ausschließlich mit Infrarot, können die jährlichen Stromkosten leicht auf mehrere Tausend Euro steigen. Zum Beispiel verursachen 15.000 kWh Wärmebedarf (typisch für ein Einfamilienhaus) mit einer Infrarotheizung über 4.000 € Stromkosten pro Jahr (bei ~0,29 €/kWh) – im Vergleich zu ca. 1.050 € bei einer Gasheizung. Ohne günstigen Spezialtarif gibt es für Infrarot keinen Preisvorteil beim Strom. Deshalb rechnet sich dieses System nur in sehr gut gedämmten Gebäuden mit geringem Wärmebedarf oder bei wirklich sparsamer Nutzung. In schlecht isolierten Altbauten wären die Verbrauchskosten unverhältnismäßig hoch.
  • Abhängigkeit vom Strompreis: Als Stromheizung unterliegt die Infrarotheizung voll den Entwicklungen der Stromtarife. Steigende Strompreise schlagen direkt auf die Heizkosten durch. Es gibt für Direktstromheizungen kaum vergünstigte Tarife (sogenannten Heizstrom) mehr, und staatliche Förderungen wie bei Wärmepumpen oder Solarthermie erhält man für IR-Heizungen nicht . Damit trägt man das volle Preis- und Kostenrisiko. Nur wenn man z.B. eine eigene Photovoltaikanlage hat, kann man die Stromkosten etwas abmildern – wobei gerade im Winter dann oft zu wenig Solarstrom zur Verfügung steht (Infrarotheizung: Vor- und Nachteile, Funktion und Kosten).
  • Nur Heizung, kein Warmwasser: Infrarotheizungen können kein Warmwasser für Bad oder Küche bereitstellen. Es sind reine Raumheizungen. Wer komplett auf Infrarot setzt, muss die Trinkwarmwasser-Bereitung separat lösen, etwa mit elektrischen Durchlauferhitzern oder einem Boiler. Das bedeutet zusätzliche Geräte und wiederum Stromverbrauch. In einem normalen Zentralheizungssystem dagegen wird Warmwasser meist mit über den Heizkessel erwärmt. Dieser Nachteil spielt keine Rolle, wenn die IR-Paneele nur als Zusatzheizung dienen oder wenn z.B. ein Durchlauferhitzer ohnehin vorhanden ist. Aber als alleinige Heizlösung muss man den Warmwasserbedarf unbedingt berücksichtigen.
  • Begrenzte Heizleistung und Reichweite: Ein einzelnes Infrarotpaneel hat nur eine bestimmte Watt-Leistung (typisch zwischen 300 und 1000 Watt) und kann damit nur einen begrenzten Raum beheizen. Für größere Zimmer oder offene Grundrisse benötigt man mehrere Paneele. Zudem wirkt die Wärmestrahlung nur im direkten „Sichtbereich“ des Heizpaneels. Hinter Möbeln oder in Nebenräumen kommt davon nichts an. In sehr verwinkelten oder großen Räumen kann es schwierig sein, überall ausreichend Strahlungswärme hinzubekommen. Man muss also pro Raum die richtige Anzahl und Platzierung von Paneelen planen. Insgesamt eignen sich Infrarotheizungen nicht für sehr große Hallen oder Gebäude mit hohem Heizwärmebedarf – ihre Leistungskapazität ist begrenzt. Klassische Systeme können durch größere Kessel und Heizkörper viel höhere Leistungen erbringen und auch große Gebäude zentral beheizen.
  • Schnelles Auskühlen ohne Speicher: Sobald eine Infrarotheizung abgeschaltet wird, produziert sie keine Wärme mehr – und da sie hauptsächlich die Oberflächen wärmt, kühlt ein Raum relativ schnell wieder ab, wenn keine weitere Wärmezufuhr erfolgt. Es gibt bei diesem System kaum thermische Trägheit oder Speichermasse (außer eventuell den Wänden). Das Gegenteil sind z.B. Fußbodenheizungen oder Kachelöfen, die nach dem Ausschalten noch lange Wärme abgeben. Bei IR-Heizungen muss man daher unterbrechungsfrei heizen, solange Wärme gewünscht ist. Das ist zwar für kurzfristiges Heizen gut (man verschwendet keine Energie, wenn man nicht heizen will), führt aber dazu, dass etwa in der Nacht ohne Heizung der Raum auskühlt und morgens neu aufgeheizt werden muss.
  • Stromnetz und Absicherung: Mehrere leistungsstarke Elektroheizkörper in einem Haus können die vorhandene Elektroinstallation belasten. Zwar verteilt man sie idealerweise auf verschiedene Stromkreise, aber man muss bedenken, dass z.B. 7 Paneele à 1 kW Leistung eine Anschlussleistung von 7 kW bedeuten. Die Hausanschlussleitung und Zähler müssen dafür ausgelegt sein, sonst könnte es Probleme geben. In Altbauten mit schwacher elektrischer Infrastruktur ist Vorsicht geboten. Gegebenenfalls muss ein Elektriker die Leitungen prüfen oder verstärken. Bei Ausfall des Stroms (Stromausfall) hat man zudem sofort keine Heizquelle mehr – eine eventuelle Notheizung (wie ein Kaminofen) ist dann sinnvoll.
  • Kein Förderanspruch und ökologische Aspekte: Der Staat fördert aktuell den Umstieg auf effiziente Heizungen (wie Wärmepumpen) mit hohen Zuschüssen, aber Infrarotheizungen bekommen keine Förderung, da ihr Energieverbrauch vergleichsweise hoch ist. Auch ökologisch sind IR-Paneele nur dann sinnvoll, wenn Ökostrom genutzt wird. Bei normalem Strommix sind die CO₂-Emissionen pro kWh Strom relativ hoch, sodass elektrisch zu heizen oft klimaschädlicher ist als z.B. mit Gas. Wer Wert auf Klimaschutz legt, sollte daher unbedingt einen Ökostrom-Tarif oder eigene Solarzellen nutzen, sonst fällt die CO₂-Bilanz negativ aus.

Wie man sieht, stehen den vielen Vorteilen auch einige ernsthafte Nachteile gegenüber – vor allem die hohen Betriebskosten bei unsachgemäßem Einsatz. Eine Infrarotheizung eignet sich daher nicht pauschal für jedes Haus als alleinige Heizung. In einem schlecht gedämmten Altbau etwa würde sie zwar funktionieren, aber zu immens hohen Stromrechnungen führen. Auch in Gebäuden, wo rund um die Uhr geheizt werden muss, ist sie wirtschaftlich im Nachteil. Ihren optimalen Nutzen spielt sie eher in bestimmten Szenarien aus, die wir weiter unten besprechen. Wichtig ist, vor einer Entscheidung pro/contra Infrarot eine genaue Abwägung der individuellen Gegebenheiten zu machen – im Zweifel mit Hilfe eines Energieberaters oder Heizungsfachmanns.

Heizpaneele
Heizpaneele

Worauf sollte man beim Kauf einer Infrarotheizung achten?

Wenn man sich entscheidet, eine oder mehrere Infrarotheizungen anzuschaffen, gilt es beim Kauf auf einige Kriterien zu achten. Nicht jedes billige Heizpaneel hält, was es verspricht. Folgende Punkte sind entscheidend:

1. Heizleistung und Dimensionierung: Die notwendige Leistung in Watt richtet sich nach der Raumgröße und wie gut der Raum gedämmt ist. Als grober Richtwert gilt: Pro Quadratmeter Wohnfläche werden etwa 50–100 W Heizleistung benötigt. In einem modernen gut gedämmten Haus kommt man mit ca. 50 W/m² aus, in einem unsanierten Altbau können um 80 W/m² erforderlich sein. Für ein 20 m² Zimmer rechnet man also je nach Gebäudezustand etwa 1.000–1.600 W. Diese Leistung kann entweder ein einzelnes großes Paneel liefern oder auf mehrere Paneele verteilt werden. Wichtig ist, dass die Summe der Watt ausreicht, sonst bleibt der Raum kalt. Hersteller geben meist an, für wieviel m² ein Paneel geeignet ist – z.B. 500 W für ~10–12 m² Raumgröße. Diese Angaben sollte man als Mindestwert ansehen. Lieber etwas Reserve einplanen, damit die Heizung nicht ständig am Limit laufen muss. In sehr hohen Räumen oder solchen mit großen Fensterflächen sollte man ebenfalls mehr Leistung vorsehen. Achtung: In Bädern wird oft etwas mehr Leistung gebraucht (pro m²), da dort Fliesen und Sanitärobjekte viel Wärme aufnehmen und man es besonders schnell warm haben möchte. Hier also nicht zu knapp kalkulieren (10 m² Bad eher mit 800–1000 W einplanen).

2. Qualität und Effizienz: Achten Sie auf hochwertige Produkte von etablierten Herstellern. Qualitätsunterschiede machen sich bei Infrarotheizungen vor allem im Wirkungsgrad der Strahlung bemerkbar. Nur ein gutes Paneel wandelt einen großen Teil des Stroms tatsächlich in Infrarotstrahlung um (und nicht in unerwünschte Konvektionswärme am Paneel). Laut Norm gilt erst ab einem Strahlungswirkungsgrad von mindestens 40 % ein Gerät als echte Infrarotheizung. Billige Modelle unterschreiten diesen Wert eventuell, das heißt sie heizen mehr die Luft an der Paneeloberfläche als den Raum durch Strahlung – was ineffizient wäre. Hochwertige Paneele sind besser isoliert (an der Rückseite), sodass die Wärme gezielt nach vorne abgegeben wird. Auch die Verarbeitung (Rahmen, Oberfläche, Anschluss) und die Lebensdauer (garantierte Betriebsstunden) sind bei Markenprodukten meist höher. Informieren Sie sich, ob das Produkt unabhängigen Tests standhält und welche Erfahrungen andere Kunden gemacht haben (z.B. in Tests der Fachpresse oder seriösen Kundenbewertungen).

3. Zertifizierungen und Sicherheitssiegel: Achten Sie auf Prüfzeichen und Zertifikate, die die Sicherheit und Güte des Produkts bestätigen. Eine CE-Kennzeichnung ist Pflicht in der EU, sagt aber nur aus, dass grundlegende Anforderungen erfüllt sind. Wichtiger sind freiwillige Siegel unabhängiger Prüfinstitute, z.B. TÜV oder GS (Geprüfte Sicherheit), die auf elektrische Sicherheit und Verarbeitungsqualität testen. Einige Infrarotheizungen tragen auch Umwelt- und Gesundheitslabels wie den Blauen Engel (für niedrige Emissionen) oder ein Siegel der IGEF (Internationalen Gesellschaft für Elektrosmog-Forschung), welches eine strahlungsarme elektrische Konstruktion bescheinigen kann. Diese Indikatoren zeigen, dass der Hersteller hohen Qualitätsstandards folgt. Im Datenblatt sollte auch aufgeführt sein, welche Normen das Gerät erfüllt (z.B. die relevante IEC-Norm für Infrarotheizungen). Kaufen Sie im Zweifel lieber ein Paneel mit guten Zertifikaten als ein No-Name-Produkt ohne Nachweise – das zahlt sich durch Sicherheit und Effektivität aus.

4. Passende Bauform und Größe: Überlegen Sie vor dem Kauf, wo das Paneel montiert werden soll (Wand oder Decke) und wie groß die verfügbare Fläche dort ist. Es gibt Infrarotheizungen in verschiedensten Abmessungen – z.B. flache Quadrate (60×60 cm) oder längliche Paneele (100×60 cm usw.). Die Leistung skaliert oft mit der Größe. Wichtig ist, dass das Paneel in den Raum passt und seine Strahlung ungehindert wirken kann. An einer Wand montiert, sollte es möglichst den Haupt-Aufenthaltsbereich „im Blick“ haben. An der Decke montiert, sollte es zentral angebracht sein. Für eine effiziente Wärmeabgabe sollte ein Wandpaneel nicht zu klein sein – ein größeres Paneel verteilt die Strahlung besser im Raum als ein sehr kleines, punktuelles. Wählen Sie also Größe/Format entsprechend dem Raum. Manche Hersteller bieten auch Sonderformen an (z.B. schmale Paneele für Dachschrägen). Im Zweifel lieber eine größere Variante nehmen, damit die Wärme sich gut verteilt.

5. Montagezubehör und Thermostat: Zum Lieferumfang sollte ein Montageset gehören (Haltebügel, Abstandshalter, Schrauben/Dübel) und idealerweise auch ein Thermostat oder Regler. Viele Paneele haben keinen integrierten Thermostat und werden einfach in die Steckdose gesteckt – hier ist ein externer Thermostatstecker oder ein Funkthermostat sinnvoll, um die Temperatur zu steuern. Prüfen Sie, ob das Produkt bereits eine Steuerung mitbringt (einige haben z.B. ein Raumthermostat integriert oder eine Fernbedienung). Falls nicht, planen Sie die Anschaffung eines geeigneten Thermostats mit ein. Für mehrere Paneele in einem Haus kann auch ein zentrales Steuerungssystem (Smart-Home-Anbindung, WLAN-Thermostate) praktisch sein. Achten Sie ferner auf die Kabellänge und den Stecker: Ist das Kabel lang genug für Ihre Steckdose oder benötigen Sie eine Verlängerung? Soll das Paneel fest angeschlossen werden, ist ein Elektriker erforderlich.

6. Oberfläche und Design: Infrarotheizungen gibt es mit verschiedenen Oberflächenmaterialien – z.B. pulverbeschichtetes Metall (weiß oder farbig), elegantes Glas (häufig weiß oder schwarz glänzend), als Spiegel oder aus Naturstein (Marmor, Granit). Das Design beeinflusst sowohl die Optik im Raum als auch das Aufheiz- und Abkühlverhalten. Glas- und Spiegelheizungen sehen sehr modern aus und erwärmen sich schnell, speichern aber wenig Wärme. Naturstein-Heizungen (wie etwa Marmorplatten) brauchen länger, um warm zu werden, haben dafür aber eine höhere Wärmespeichermasse und können nach Abschalten noch etwas Wärme abgeben. Metallpaneele sind meist leicht und heizen mittel-schnell auf. Überlegen Sie, welche Oberfläche am besten zur Einrichtung passt und ob Sie ggf. die Heizwirkung eines Spiegel- oder Steinpaneels bevorzugen. Spiegelheizungen eignen sich z.B. hervorragend im Bad oder Flur, da sie zwei Funktionen kombinieren (Spiegel + Heizung) und immer beschlagfrei bleiben. Bildheizungen mit individuellem Motiv können im Wohnbereich einen dekorativen Akzent setzen. Letztlich ist dies Geschmackssache – technisch erfüllen alle Oberflächen den Heizzweck, nur die Reaktionszeiten unterscheiden sich etwas. Wichtig: Bei Spiegeln und Glasflächen ist die Vorderseite heiß – hier muss man etwas aufpassen (siehe Sicherheit). Bei Stein sind die Oberflächentemperaturen oft etwas niedriger für die gleiche Wärmemenge (weil die Fläche größer/dicker ist).

Zusammengefasst: Leistung, Qualität, Zertifizierung, passende Größe und Zubehör sollten beim Kauf im Vordergrund stehen. Lassen Sie sich im Zweifel von Fachhändlern oder Herstellern beraten, welche Paneele für Ihre Raumgröße und Nutzung am besten passen. Ein Fehlkauf – etwa zu wenig Leistung oder mangelhafte Qualität – kann sonst teuer werden, weil man dann vielleicht nachrüsten oder austauschen muss.

Arten von Infrarotheizungen

Der Begriff Infrarotheizung umfasst heute eine Reihe von Bauarten und Designs. Im Kern ist das Prinzip zwar immer dasselbe (elektrisches Heizpanel), doch die Ausführung kann unterschiedlich sein. Hier einige gängige Arten von Infrarotheizungen und ihre Merkmale:

  • Wandheizpaneel (Metall): Die häufigste Bauform ist ein flaches Paneel zur Wandmontage, meist mit einer Metallfront (pulverbeschichtet). Diese Paneele sind oft weiß oder dezent gestaltet und nahezu rahmenlos. Sie lassen sich unauffällig an einer freien Wandfläche anbringen. Metallpaneele haben ein geringes Gewicht und eine robuste Oberfläche. Sie geben die Wärme frontal in den Raum ab. Manche Modelle kann man auch nachträglich bemalen oder mit Folie bekleben, um sie dem Raumdesign anzupassen. Metall-Heizpaneele sind preislich meist am günstigsten und universell einsetzbar.
  • Glasheizung: Hier besteht die Front aus einem gehärteten Glas (oft in Weiß, Schwarz oder mit Motiv). Glas-Infrarotheizungen wirken sehr elegant und modern – ähnlich einem Glas-Bild oder Flat-TV an der Wand. Sie heizen schnell auf (Glas hat eine geringe Wärmekapazität), strahlen die Wärme aber auch unmittelbar ab. Das Glas wird dabei ziemlich heiß (70–90 °C je nach Thermostat). Durch die glatte Oberfläche sind sie leicht zu reinigen. Es gibt Varianten mit glänzendem oder satiniertem Glas. Oft werden Glasheizungen in Wohnräumen eingesetzt, wo Design eine Rolle spielt. Preislich liegen sie etwas über Metallpaneelen.
  • Spiegelheizung: Eine Sonderform der Glasheizung ist die Spiegel-Infrarotheizung. Dabei ist die Vorderseite ein Spiegel (meist Spiegelglas oder spezialbeschichtetes Glas). Solche Paneele werden gern im Badezimmer oder Flur eingesetzt, da sie doppelte Funktion bieten: Sie beheizen den Raum und dienen gleichzeitig als beschlagfreier Spiegel. Während des Betriebs bleibt der Spiegel klar (weil er selbst warm ist, kann sich kein Kondenswasser darauf absetzen). Spiegelheizungen heizen ebenso flott auf wie andere Glasheizungen. Man sollte sie nicht dauerhaft durch Handtücher oder ähnliches verdecken, da das die Wärmeabgabe stört und zu Hitzestau führen könnte. Ansonsten gelten die gleichen Vorzüge: platzsparend, schick und ideal für Feuchträume geeignet (auf IP-Schutz achten!).
  • Naturstein- oder Keramikheizung: Hier wird eine schwere Steinplatte (z.B. Marmor, Granit, Speckstein) oder eine dicke Keramik als Heizfläche genutzt. Dahinter liegt das Heizelement, das den Stein erwärmt. Diese Heizungen sehen sehr dekorativ und hochwertig aus – jeder Naturstein hat eine individuelle Maserung. Thermisch zeichnen sie sich dadurch aus, dass der Stein relativ lange braucht, um warm zu werden, aber dann auch lange nachwärmt. Die Wärmeabgabe erfolgt teils als Strahlung von der Oberfläche, teils als leichte Konvektion, da der Stein auch die umgebende Luft erwärmt. Natursteinheizungen sind oft etwas dicker und schwerer (Montage gut verankern!). Sie passen gut in Wohnzimmer oder Bereiche, wo man auch im ausgeschalteten Zustand einen schönen Stein als Gestaltungselement schätzt. Preislich liegen sie meist höher. Vorteil: Sehr langlebig und unempfindlich.
  • Deckenheizung/Panels: Viele Modelle lassen sich alternativ an der Decke montieren. Es gibt aber auch speziell für die Decke entwickelte IR-Panels. Diese sind besonders flach und oft weiß, damit sie unauffällig an der Zimmerdecke hängen. Ein großer Vorteil der Deckenmontage: Das Paneel strahlt von oben nach unten und kann so den gesamten Raum gleichmäßig mit Wärmestrahlung versorgen – ähnlich wie die Sonne von oben. Damit erreicht die Strahlung auch den Boden und man hat angenehm warme Füße. Zudem bleibt jede Wand frei für Möbel, da nichts montiert werden muss außer an der Decke. Wichtig ist hier die Raumhöhe: Bis ca. 2,5 m Höhe funktioniert das sehr gut; in höheren Räumen verliert sich die Wärmewirkung eventuell etwas. Deckenheizungen mit integriertem LED-Licht sind ebenfalls erhältlich, die als Kombination aus Lampe und Heizung dienen. Bei Nachrüstung an der Decke kann allerdings das Stromkabel sichtbar sein, falls es nicht unter Putz gelegt wird. Deckenmontage eignet sich vor allem, wenn Wandflächen fehlen oder man maximale Flächennutzung will (Büros, Bäder, Küchen etc.). Auch hier sollte man auf ausreichenden Sicherheitsabstand (30 cm) zu Einrichtungsgegenständen achten, die evtl. nahe an der Decke sind (Hängeschränke o.ä.).
  • Infrarot-Bildheizung: Hierbei wird ein gewünschtes Bildmotiv auf der Front des Paneels angebracht (gedruckt oder beschichtet). Solche Bildheizungen verbinden Kunst/Dekoration mit Funktion. Sie können praktisch jedes Foto oder Grafik zeigen – vom Landschaftsbild bis zum Firmenlogo. Technisch basieren sie meist auf Metall- oder Glasheizungen, die mit dem Motiv versehen sind. Sie eignen sich überall dort, wo man die Heizung unsichtbar machen möchte, indem sie als Wandbild durchgeht. Leistung und Verhalten hängen vom Basispanel ab (Glasbild oder Metallbild). Zu beachten: Sehr dunkle Motive absorbieren die Wärme stärker (wird die Front heißer), aber in der Regel sind die Drucke so ausgelegt, dass die Heizwirkung nicht beeinträchtigt wird. Bildheizungen sind oft etwas teurer aufgrund der Individualisierung.
  • Mobile Infrarotstrahler/Heizgeräte: Neben den fest installierten Paneelen gibt es auch tragbare IR-Heizstrahler oder -Paneele auf Standfüßen. Diese können flexibel von Raum zu Raum bewegt werden. Oft haben sie jedoch eine kleinere Fläche und sehr hohe Oberflächentemperaturen (kurzwelliges Infrarot, das sichtbar glüht, ähnlich wie ein Heizstrahler im Bad). Solche Geräte eignen sich eher für den Übergang oder punktuelles Heizen, etwa beim Sitzen am Schreibtisch oder als Wickeltisch-Heizer im Kinderzimmer. Für die Dauerbeheizung eines ganzen Raums sind die klassischen großen Paneele effizienter. Mobile IR-Strahler sind eher als Zusatzheizung zu sehen, vergleichbar mit einem elektrischen Heizlüfter, nur eben als Strahlungswärme.

Man sieht: Die Auswahl ist groß – von schmückenden Bild- und Spiegelheizungen bis zur funktionalen weißen Deckenplatte. Beim Kauf sollte man die Art wählen, die zum jeweiligen Raum und Zweck am besten passt. Fürs Bad z.B. bietet sich ein Spiegel oder ein Handtuchhalter-Paneel an, im Wohnzimmer vielleicht eine Bildheizung oder ein edles Glaspanel, im Keller eine einfache Metallheizung. Technisch erfüllen alle den gleichen Zweck; Unterschiede liegen im Design, der Montage und teils im Aufwärmverhalten.

Effizienter und wirtschaftlicher Betrieb

Um eine Infrarotheizung möglichst effizient und kostensparend zu betreiben, kommt es vor allem auf den richtigen Umgang und die Rahmenbedingungen an. Hier sind einige Tipps, wie man das Beste aus dem Heizsystem herausholt und unnötige Kosten vermeidet:

  • Bedarfsgerecht heizen mit Thermostat: Da IR-Heizungen schnell reagieren, sollte man sie wirklich nur dann laufen lassen, wenn Wärme benötigt wird. Eine Steuerung per Thermostat ist dabei unerlässlich. Am einfachsten nutzt man pro Raum einen Thermostatregler, der die Paneele automatisch ein- und ausschaltet, um eine gewünschte Temperatur zu halten. So heizt das Panel nicht ununterbrochen auf voller Leistung, sondern nur nach Bedarf – das spart erheblich Strom. Moderne Thermostate (z.B. Funkthermostate oder smarte WLAN-Thermostate) ermöglichen zusätzlich Zeitprogramme und Fernsteuerung. Man kann also z.B. programmieren, dass das Bad morgens ab 6:30 Uhr auf 23 °C aufgeheizt wird und tagsüber herunterregelt. Oder per Smartphone die Heizung einschalten, kurz bevor man nach Hause kommt. All das erhöht den Komfort und verhindert, dass man vergisst, die Heizung auszuschalten. Wichtig: Platzieren Sie den Thermostatfühler an einer sinnvollen Stelle im Raum (nicht direkt an der heißen Wand oder in Zugluft), damit er die Temperatur korrekt misst. Dann kann er auch das typische Problem lösen, dass IR-Heizungen sonst vielleicht weiterheizen, obwohl es schon warm genug ist (weil sie ja die Luft nicht sofort so stark erwärmen und manche Thermostate träge reagieren.
  • Gute Dämmung nutzen: Die Heizleistung einer Infrarotheizung verpufft weniger in einem gut gedämmten Raum. Je besser Wände, Fenster und Decken isoliert sind, desto länger bleibt die Wärme im Raum – das gilt für jedes Heizsystem, aber bei Infrarot besonders, da ja gezielt Wände erwärmt werden. Unisolierte Wände verlieren die Wärme schneller nach außen, wodurch die IR-Heizung ständig nachheizen müsste. Haben Sie also eine hochwertige Wärmedämmung (oder gar ein Niedrigenergiehaus), spielt das der Infrarotheizung in die Karten: Der Heizbedarf ist gering, und die Paneele können diesen leicht decken. In einem ungedämmten Altbau hingegen sollte man, falls möglich, zumindest die größten Wärmeverluste angehen (z.B. Fenster abdichten, Vorhänge, eventuell nachträgliche Dämmung), bevor man auf reine Elektroheizung setzt. Jede kWh eingesparte Wärme senkt direkt Ihre Stromrechnung. In Kombination mit IR-Heizungen kann es also lohnend sein, in Dämmmaßnahmen zu investieren – das verbessert Wirtschaftlichkeit und Wohnkomfort erheblich.
  • Nur bewohnte Bereiche heizen: Nutzen Sie den Vorteil der schnellen Wärme und heizen Sie nur dort und dann, wo Sie es wirklich brauchen. Unbenutzte Räume müssen nicht dauerhaft beheizt werden. Bei einer Zentralheizung ist es oft schwierig, einzelne Räume komplett unversorgt zu lassen (wegen Frostschutz etc.), aber mit IR-Paneelen können Sie sehr flexibel agieren. Beispiel: Das Gästezimmer kann im Normalfall kalt bleiben und nur bei Bedarf per Infrarot kurzfristig erwärmt werden. Ebenso können Sie abends im Wohnzimmer heizen, aber nachts die Paneele ausschalten, während vielleicht im Schlafzimmer gar kein Paneel benötigt wird (oder nur kurz vorm Zubettgehen zum Anwärmen). Diese Zonenheizung ist einer der Vorteile des Systems. Allerdings sollten sehr kalte Räume im Winter auch nicht völlig auskühlen, da sonst Feuchtigkeit kondensieren kann – ein Mindestmaß an Frostschutz (z.B. 5–10 °C) könnte nötig sein, entweder durch gelegentliches Heizen oder bauliche Maßnahmen. Trotzdem: Versuchen Sie, die Betriebsstunden der Paneele auf das Nötige zu beschränken. Jede Stunde, die ein 1-kW-Paneel nicht läuft, spart ~0,30 € Strom.
  • Günstige Stromtarife oder Eigenstrom nutzen: Prüfen Sie, ob Sie einen speziellen Heizstromtarif nutzen können. In einigen Regionen bieten Stromversorger vergünstigte Tarife für elektrische Heizungen an (ähnlich dem Nachtstrom für Nachtspeicheröfen). Allerdings ist das bei modernen Infrarotheizungen oft schwierig, da man dafür einen separaten Zähler und steuerbare Verbraucher anmelden muss – viele Netzbetreiber unterstützen das kaum noch. Eine andere Möglichkeit ist, eigenproduzierten Solarstrom zu verwenden, falls Sie z.B. eine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben. Im Sommer können Sie damit Warmwasser bereiten und im Winter tagsüber einen Teil des Heizstroms abdecken. Doch Achtung: Gerade im Winter liefern PV-Anlagen wenig Energie, während der Heizbedarf hoch ist. Man kann also nur einen Teil abfangen (vielleicht mittags an sonnigen Tagen). Mit einem Batteriespeicher ließe sich mehr Solarstrom in den Abend retten, doch das sind erhebliche Investitionen. Nichtsdestotrotz: Jede selbst erzeugte kWh Strom, die in die Heizung fließt, reduziert die Stromrechnung. Wer keine eigene Erzeugung hat, sollte zumindest einen günstigen Anbieter wählen. Viele Ökostromanbieter haben Tarife, die etwas preiswerter für Wärmepumpen oder Nachtspeicher sind – eventuell lassen sich Infrarotpaneele dort mit anmelden. Ansonsten gilt: Genau wie beim E-Auto kommt es beim E-Heizen auch auf den Stromtarif an.
  • Kombination mit Smart Home: Der Einsatz von IR-Heizungen lässt sich gut mit Smart-Home-Systemen kombinieren. Zum Beispiel können Fensterkontakte in Kombination mit smarten Thermostaten dafür sorgen, dass die Paneele automatisch abschalten, wenn ein Fenster zum Lüften geöffnet wird (damit keine Energie verschwendet wird). Präsenzmelder könnten erkennen, ob jemand im Raum ist, und nur dann heizen (in Büros oder Fluren interessant). Man kann Sprachassistenten nutzen, um per Zuruf die Temperatur zu regeln. All das sind Spielereien, die aber den Betrieb optimieren können. Wichtig ist, sich nicht „blind“ darauf zu verlassen – die Technik sollte immer so eingestellt sein, dass die Räume ausreichend frostfrei bleiben und keine Schäden entstehen, falls Sensoren mal versagen.
  • Möblierung und Strahlungsfeld beachten: Für die Effizienz der Wärmeabgabe ist es wichtig, dass die Infrarotstrahlen ungehindert den Raum erreichen. Stellen Sie also keine großen Möbelstücke direkt vor ein Heizpaneel. Ein Mindestabstand von etwa 30 cm vor dem Paneel sollte frei bleiben. An den Seiten und nach oben/unten empfehlen Hersteller oft ca. 5–10 cm Abstand zur Wand oder zu Möbelkanten. Viele Paneele werden mit kleinen Abstandshaltern montiert, damit hinter dem Paneel Luft zirkulieren kann und keine Hitzestauung an der Wand entsteht (Infrarotheizung Wand Decke: Montage, Abstand | Bosch). Nutzen Sie diese auch. Platzieren Sie das Paneel möglichst so, dass es auf eine Fläche oder in den Aufenthaltsbereich strahlt, nicht ins Leere oder auf ein Regal. Dunkle massive Gegenstände (z.B. ein Sofa) direkt gegenüber nehmen viel Strahlung auf – was gut sein kann, weil sie die Wärme speichern, aber schlecht, wenn dahinterliegende Bereiche dann im Schatten liegen. Überlegen Sie also, ob die Position optimiert werden kann: z.B. Paneel gegenüber der Sitzgruppe, damit es die Personen wärmt, oder am Schreibtisch seitlich anbringen, usw. Solche Details können gefühlt viel ausmachen und die Heizzeiten verkürzen, weil man sich schneller warm fühlt.

Mit diesen Maßnahmen kann man eine Infrarotheizung sehr effizient betreiben und die Vorteile nutzen, ohne von den Nachteilen (Kosten) überrollt zu werden. Viele Nutzer setzen IR-Paneele gezielt nur als Zusatzheizung ein, um in der Übergangszeit oder bei punktuellem Bedarf schnell Wärme zu haben – dann bleiben die Betriebskosten moderat und die Anschaffungskosten gering. Als alleinige Heizung sollte man hingegen wirklich sicherstellen, dass Haus und Lebensstil dazu passen (niedriger Bedarf, guter Tarif, etc.). Sonst wird es teuer. Generell gilt: Die Wirtschaftlichkeit von Infrarotheizungen ist sehr individuell und erfordert eine sorgfältige Betrachtung aller Faktoren. Bei guter Planung können sie aber eine komfortable und sogar kostengünstige Lösung sein.

Geeignete und weniger geeignete Einsatzbereiche

Für welche Räume und Situationen sind Infrarotheizungen ideal geeignet? Grundsätzlich überall dort, wo schnelle, punktuelle Wärme gewünscht ist oder wo eine aufwendige Zentralheizung fehlt. Hier einige Fälle, in denen IR-Heizungen besonders sinnvoll sind:

  • Sehr gut gedämmte Gebäude: In Niedrigenergie- oder Passivhäusern mit minimalem Heizbedarf können Infrarotpaneele durchaus als Hauptheizung dienen. Wenn das Haus kaum Wärme verliert, fällt der Nachteil hoher Stromkosten nicht ins Gewicht, da wenig geheizt werden muss. Hier spart man sich die teure Installation einer Heizungsanlage, die sich wegen des geringen Verbrauchs kaum amortisieren würde. In diesen Fällen (passende Bauweise vorausgesetzt) ist Infrarot eine einfache und ausreichend wirtschaftliche Lösung.
  • Selten genutzte Räume: Räume, die nur gelegentlich beheizt werden müssen, sind prädestiniert für Infrarotheizungen. Dazu zählen z.B. Gästezimmer, Hobbyräume, Partykeller, Werkstätten oder Gartenhäuser/Ferienhäuser. Dort lohnt es sich oft nicht, das zentrale Heizsystem zu erweitern oder permanent laufen zu lassen. Ein IR-Paneel kann bei Bedarf eingeschaltet werden und in kurzer Zeit angenehme Wärme liefern. Wenn der Raum wieder ungenutzt ist, bleibt die Heizung aus – es entstehen keine Bereitschaftsverluste. Beispiel: Im Ferienhaus möchte man nur an manchen Wochenenden heizen; hier sind IR-Paneele eine wartungsfreie Alternative zu z.B. elektrischen Radiatoren oder Kaminöfen. Oder ein Hobbykeller ohne Heizkörper – ein IR-Gerät schafft schnell Komfort, ohne dass man die Hauptheizung des Hauses runterregeln müsste.
  • Übergangszeit und Zusatzheizung: In der Übergangszeit (Frühling/Herbst) kann es passieren, dass einzelne Tage oder Abende kühl sind, man aber die ganze Zentralheizung noch nicht aktivieren möchte. Ein Infrarotstrahler ist dann ideal, um kurzfristig z.B. das Wohnzimmer abends etwas zu temperieren. Auch an besonders kalten Tagen im Winter, wenn die Hauptheizung an ihre Grenzen kommt, kann ein IR-Paneel unterstützend helfen (etwa um einen bestimmten Raum zusätzlich zu erwärmen). Solche Hybrid-Lösungen – also IR-Heizung als Ergänzung – sind häufig zu finden. Beispielsweise bleibt die Gasheizung auf moderater Stufe, und im Bad sorgt morgens ein IR-Strahler extra für Kuschelwärme beim Duschen. Oder man nutzt im Kinderzimmer beim Wickeltisch einen IR-Heizer, damit das Baby es warm hat, ohne dass gleich die ganze Wohnung aufgeheizt werden muss. Diese gezielte Zusatznutzung spielt die Stärken der Infrarotheizung (schnell, flexibel) voll aus und hält die Kosten gering.
  • Badezimmer und Wellnessräume: Gerade im Bad sind Infrarotheizungen sehr beliebt – sei es als Spiegelheizung, als Paneel mit Handtuchhalter oder Deckenstrahler. Warum? Im Bad wünscht man oft schnell Wärme auf Abruf (morgens, abends), und man profitiert davon, dass IR-Strahlung direkt den Körper wärmt. Außerdem bleibt die Luft eher trocken und die Wände warm, was Schimmel verhindert. Viele moderne Bäder haben deshalb eine elektrische Zusatzheizung. Mit Zeitschaltuhr kann das IR-Panel das Bad z.B. werktags um 7 Uhr aufheizen und um 8 Uhr wieder ausgehen. Für Wellnessbereiche oder Saunaräume gilt Ähnliches – hier schätzt man die Strahlungswärme sogar besonders, weil sie tief in die Haut geht. Spiegelheizungen im Bad bieten den Bonus, dass sie während des Duschens nicht beschlagen. Wichtig: Auf ausreichende IP-Schutzart achten (mindestens IP44 für Spritzwasserschutz in Zone 2 des Bades). Richtig eingesetzt, sind IR-Heizungen für Bäder eine ausgezeichnete Wahl – vor allem in kleinen Bädern, wo ein Panel an der Wand oder Decke den Raum gut abdecken kann.
  • Altbauten ohne Zentralheizung: In manchen älteren Gebäuden oder Anbauten gibt es keine fest installierte Heizung (z.B. Einliegerzimmer, Dachboden, nachträglich ausgebaute Räume). Bevor man hier für viel Geld Leitungen legt oder Nachtspeicheröfen aufstellt, können IR-Paneele eine einfache Lösung sein, um Heizwärme bereitzustellen. Sie vermeiden große Umbauten und können später rückgebaut werden. Man muss allerdings klar sein: In einem unsanierten Altbau werden sie viel Strom verbrauchen, wenn regelmäßig geheizt wird. Für sporadische Nutzung oder temporäre Lösungen (Übergangswohnung, Baustellenbüro, etc.) sind sie dennoch geeignet.

Demgegenüber gibt es Räume und Fälle, in denen Infrarotheizungen weniger geeignet sind bzw. genauer geplant werden müssen:

  • Dauerhaft bewohnte, schlecht gedämmte Räume: Wie schon betont, ist eine Infrarotheizung im Dauerbetrieb in einem Haus mit hohem Wärmebedarf unwirtschaftlich. Ein klassisches Beispiel: das alte, große Wohnzimmer im unsanierten Altbau, wo man jeden Winterabend gemütlich 22 °C haben will. Hier würde ein IR-System extrem hohe Stromkosten verursachen. In solchen Räumen fährt man mit einer zentralen Heizung (Gas, Fernwärme, Holzofen, etc.) deutlich günstiger. Infrarotpaneele könnte man höchstens als Zusatz nutzen, aber nicht als alleinige Quelle, sonst droht ein „böses Erwachen“ bei der Stromabrechnung.
  • Sehr große oder offene Räumlichkeiten: In Lofts, offenen Wohnhallen oder hohen Altbauwohnungen (mit 3,50 m Decken) stoßen einzelne IR-Paneele an Grenzen. Man benötigt viele verteilt, um überall Strahlungswärme hinzubringen. Zwar geht im Prinzip keine Wärme „verloren“ (die Energie wird ja zu Wärme, egal was passiert), aber die gefühlte Wärme kann ungleichmäßig sein. Direkt unterm Paneel warm, ein paar Meter weiter kühler. Klassische Heizsysteme mit Warmluftumwälzung können solche großen Volumen manchmal gleichmäßiger temperieren, auch wenn oben die Wärme sich staut. Infrarot geht geradeaus – in einem Tanzsaal mit 100 m² müsste man entweder sehr leistungsstarke Strahler verwenden (wie in Hallenheizungen, dann aber mit hellrot glühenden Röhren und hoher Oberflächentemperatur) oder sehr viele Panels. Das ist selten praktikabel. Für Hallen gibt es spezielle Dunkelstrahler an der Decke (wie in Kirchen oder Werkstätten), aber das sind eigene Systeme. Für normale Wohnräume über 3 m Höhe oder über ~30 m² Fläche sollte man Infrarot-Heizungen sorgfältig auslegen und nicht nur ein Paneel erwarten, dass es schafft.
  • Gebäude mit bereits vorhandenem günstigerem Heizsystem: Wenn ein Haus z.B. eine funktionierende Gasheizung oder eine Wärmepumpe hat, wäre es nicht sinnvoll, komplett auf Infrarot umzustellen, weil die Betriebskosten dann wahrscheinlich steigen. Hier kann IR höchstens ergänzen, aber nicht wirtschaftlicher ersetzen (es sei denn, Gas wird extrem teuer und Strom billig, was derzeit unwahrscheinlich ist). Selbst wenn man aus ökologischen Gründen von Öl/Gas weg will, ist meistens die Wärmepumpe die bessere Alternative als reine Stromheizung – zumindest aus Kostensicht, weil sie 3-4 kWh Wärme aus 1 kWh Strom macht. Infrarotheizung ist eher dann interessant, wenn man kein anderes System hat oder bewusst auf Einfachheit setzen will und die Kosten akzeptiert.

Kurz gesagt: Optimal geeignet ist die Infrarotheizung in gut gedämmten oder nur zeitweise beheizten Räumen sowie als zusätzliche Komfortheizung. Weniger geeignet ist sie als alleinige Hauptheizung in schlecht gedämmten, großen Altbauten mit dauerndem Heizbedarf – dort würden die Nachteile überwiegen. Natürlich gibt es Zwischenlösungen: Man kann ein altes Haus auch teilweise mit IR ausstatten (z.B. nur bestimmte Räume) und den Rest mit klassischer Heizung versorgen. Jede Situation ist anders. Aber als Faustregel gilt: Wenig Heizbedarf = gute Einsatzmöglichkeit, hoher Dauer-Heizbedarf = Vorsicht bei reinem Stromheizen. Diese Einschätzung teilen auch Verbraucherzentralen und Experten, die meist davon abraten, eine bestehende Zentralheizung durch Infrarot komplett ersetzen zu wollen – außer eben in den genannten Spezialfällen.

Kostenvergleich: Infrarotheizung vs. andere Heizsysteme
Kostenvergleich: Infrarotheizung vs. andere Heizsysteme

Kostenvergleich: Infrarotheizung vs. andere Heizsysteme

Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien sind die Kosten. Hierbei müssen sowohl die Anschaffungskosten (Investition) als auch die laufenden Betriebskosten betrachtet werden. Infrarotheizungen glänzen bei ersterem, können aber bei letzterem deutlich teurer sein als klassische Systeme. Eine pauschale Aussage „billig oder teuer“ ist schwierig, denn es hängt vom Verbrauch ab. Dennoch soll ein Vergleich mit zwei gängigen Alternativen – der Gasheizung und der Wärmepumpe – einen Eindruck vermitteln:

HeizsystemAnschaffungskosten (ca.)Betriebskosten pro Jahr (Beispiel)
Infrarotheizung (elektrisch)sehr gering – z.B. ~ 5.000 € für ein EFH (140 m²) ([Infrarotheizungen: Stromverbrauch & KostenHeizlast pro qm
80 W pro qm
Gesamte Heizlast
2.000 W
Stromverbrauch/Jahr**
2.880 kWh
Heizkosten/Jahr***
ca. 1.150 Euro
Gasheizung (Zentralheizung)hoch – ca. 7.000–14.000 € inkl. Installationniedrig – z.B. ~ 1.050 €/Jahr für 15.000 kWh Wärme (Gas ~0,07 €/kWh)
Wärmepumpe (elektrisch, effizient)hoch – ca. 12.000–30.000 € (je nach Typ) niedrig – z.B. ~ 1.500 €/Jahr für 5.000 kWh Strom (entspricht ~15.000 kWh Wärme bei JAZ 3)

*EFH = Einfamilienhaus; kWh = Kilowattstunde Wärmebedarf. Angaben gerundet.

In der Tabelle sieht man: Die Anschaffung einer Infrarotheizung ist viel günstiger als bei einer Gasheizung oder Wärmepumpe. Man braucht lediglich die Paneele kaufen und montieren – für ein ganzes Haus um ein paar tausend Euro . Eine Gasheizung inklusive Heizkessel, Heizkörper, Rohrnetz etc. kostet hingegen schnell das Zwei- bis Dreifache. Eine Wärmepumpe (die technisch aufwendiger ist) liegt sogar noch höher in den Investitionskosten, wird aber derzeit vom Staat gefördert, was die Nettokosten senken kann (Förderungen haben wir bei IR nicht).

Betriebskosten: Hier dreht sich das Bild um. Die Gasheizung heizt 15.000 kWh Wärme für rund 1.000 Euro (Gaspreis variiert, nehmen wir 7 Cent/kWh). Die Wärmepumpe braucht für die gleiche Wärmemenge ca. 5.000 kWh Strom (bei einer Jahresarbeitszahl um 3) – das kostet etwa 1.500 € bei 30 Cent/kWh. Die Infrarotheizung würde für 15.000 kWh Wärme volle 15.000 kWh Strom benötigen, was derzeit ~4.500 € kosten würde (bei 30 Cent/kWh) – oder sogar 6.000 € bei 40 Cent/kWh, wie es 2023 zeitweise war. Unser Beispiel im Tabelle zeigt ~4.000 € für gut 10.000 kWh Verbrauch, was realistisch für ein modernes Haus mit 140 m² ist. In einem Altbau mit 16.000 kWh Bedarf kamen in einer Beispielrechnung sogar ~6.450 € Stromkosten heraus. Man erkennt: Die Stromdirektheizung ist klar am teuersten im Verbrauch.

Wartungskosten sind in obiger Tabelle nicht extra aufgeführt, aber erwähnenswert: Eine Gasheizung verursacht jährlich etwa 150–250 € an Wartungs- und Schornsteinfegerkosten, während eine Infrarotheizung praktisch keine Wartungskosten hat. Das spart über die Jahre auch etwas Geld, kann aber die riesige Lücke bei den Energiekosten kaum schließen.

Der Kostenvergleich zeigt also: Infrarotheizungen lohnen sich finanziell nur unter bestimmten Bedingungen. Entweder ist der Heizbedarf so gering, dass die Verbrauchskosten vernachlässigbar sind (z.B. Passivhaus, selten genutztes Haus), oder man nutzt sie eben nur sehr gezielt punktuell. Wenn man hingegen ein ganzes Haus permanent warmhalten will, fährt man mit Gas, Wärmepumpe oder anderen Heizsystemen deutlich günstiger auf Dauer. Die hohe Ersparnis bei der Anschaffung wäre durch die Stromkosten oft schon nach wenigen Jahren aufgebraucht.

Daher empfehlen Fachleute: In einem normalen Bestandsgebäude sollte eine IR-Heizung nicht als alleiniger Heizungsersatz eingeplant werden, da hier auf lange Sicht die Kosten meist höher sind als bei einer modernen Zentralheizung. Anders sieht es aus, wenn das Gebäude perfekt gedämmt ist oder wenn Infrarot wirklich nur ergänzend dient – dann kann es wirtschaftlich sein.

Natürlich hängt viel vom Strom- und Gaspreis ab: Würde Strom zukünftig günstiger und Gas teurer, verschiebt sich der Vergleich. Aber Stand heute (2024) ist es so, dass Gas, Fernwärme oder effiziente Wärmepumpen die kWh Wärme billiger liefern als eine direkte Stromheizung. Verbraucher sollten das in ihre Kalkulation einbeziehen. Ein Trost: Die Lebensdauer der Paneele ist lang und es gibt keinen Verschleißbrennstoff – falls also z.B. nach 15 Jahren doch andere Energiepreise herrschen, kann man dann immer noch neu bewerten.

Hinweis: Wenn Sie schon eine Zentralheizung haben, können Infrarotpaneele eventuell helfen, Spitzen zu kappen oder bestimmte Bereiche separat zu heizen, aber sie werden selten die vorhandene Heizung komplett ersetzen, ohne dass die Kosten steigen. Wenn Sie keinen Gasanschluss wollen/können und keine Wärmepumpe installieren können (z.B. in einer Mietwohnung), dann vergleichen Sie Infrarotheizung auch mit anderen Elektroheizungen: z.B. Nachtspeicheröfen (die nutzen günstigen Nachtstrom, aber sind träge) oder Wärmewellenheizungen anderer Art. Oft sind moderne Infrarotpaneele aber die effizienteste Form der Direkt-Elektroheizung, sofern richtig eingesetzt, denn sie haben keine Speicherverluste und können bedarfsgerecht gesteuert werden.

Montage und Sicherheit

Die Montage einer Infrarotheizung ist relativ unkompliziert, erfordert aber dennoch Beachtung einiger Sicherheitshinweise. Hier die wichtigsten Aspekte zu Anbringung und Betriebssicherheit:

  • Montageort und Abstand: Infrarotpaneele können an der Wand oder Decke montiert werden. Der Lieferant gibt in der Regel eine Montageanleitung mit. Wichtig ist, dass das Paneel mit den mitgelieferten Abstandshaltern zur Wand angebracht wird, damit hinter dem Gerät Luft zirkulieren kann und die Wärme sich nicht staut). Halten Sie umlaufend einen Mindestabstand von etwa 5–10 cm zu Wänden oder Möbeln ein. Vor dem Paneel sollten mindestens 30 cm Freiraum sein, damit keine Gegenstände durch die direkte Strahlung überhitzen. Stellen Sie z.B. kein Sofa unmittelbar davor. Bei Deckenmontage sollte in einem Radius von ca. 1 m nichts Empfindliches direkt unterhalb sein, was dauernd angestrahlt wird (die meisten Böden vertragen das aber problemlos). Speziell im Bad gilt: Mindestens 60 cm Abstand zum Nassbereich halten – also nie direkt in die Dusche oder über die Badewanne montieren, es sei denn, das Gerät ist ausdrücklich dafür zugelassen und spritzwassergeschützt. Beachten Sie die vorgeschriebenen Schutzbereiche im Bad und die IP-Schutzart des Paneels.
  • Befestigung: Die Paneele haben je nach Größe 2–4 Haltepunkte zur Wand-/Deckenbefestigung. Verwenden Sie geeignete Dübel und Schrauben, die dem Gewicht standhalten (v.a. bei schweren Natursteinpaneelen!). Viele Paneele wiegen zwischen 5 und 15 kg. An einer Ziegel- oder Betonwand ist das unproblematisch, bei Gipskartonwänden (Rigips) sollten Sie Hohlraumdübel oder Dübel in der Unterkonstruktion nutzen. Bei Deckenmontage unbedingt doppelt sichern, damit nichts herunterfallen kann – im Zweifel einen Fachmann fragen. Prüfen Sie nach der Montage, dass das Paneel fest und gerade sitzt.
  • Elektrischer Anschluss: Die meisten Infrarotheizungen kommen mit einem normalen Netzstecker für 230 V. Sie können einfach in die Steckdose gesteckt werden. Verlegen Sie das Kabel ordentlich, damit keine Stolpergefahr besteht (z.B. Kabelkanal oder Klemmen an der Wand entlang). Wenn Sie eine dauerhafte Installation ohne sichtbares Kabel wünschen, kann ein Elektriker das Paneel auch festelektrisch anschließen an einen Wandauslass. In Bädern ist oft ein Festanschluss vorgeschrieben, um den Sicherheitsanforderungen zu genügen (spritzwassergeschützte Installation). Überlasten Sie keine einzelne Steckdose mit zu vielen Heizgeräten – verteilen Sie mehrere Paneele auf verschiedene Stromkreise im Haus. Ein 1-kW-Paneel zieht ca. 4,3 A Strom; bei 3 Paneelen an einem Stromkreis (16 A) sind das schon ~13 A, was ok ist. Aber achtgeben, wenn am gleichen Kreis noch andere starke Verbraucher laufen. Mehrfachsteckdosen sollten nur verwendet werden, wenn sie für die Last ausgelegt sind und nicht überlastet werden.
  • Oberflächentemperatur und Abstand halten: Infrarotpaneele können je nach Typ Oberflächentemperaturen von 70–100 °C erreichen. Das ist heiß genug, um bei Berührung Verbrennungen zu verursachen. Daher: Nicht anfassen, wenn in Betrieb! Insbesondere Kinder müssen aufgeklärt werden, dass das „Bild“ oder der „Spiegel“ heiß wird. Manche Paneele haben einen Überhitzungsschutz, der bei zu hoher Temperatur abschaltet – trotzdem sollten sie nie abgedeckt oder zu nah an brennbaren Materialien angebracht werden. Ein Mindestabstand von 30 cm zu Vorhängen, Holzverkleidungen oder ähnlichem ist ratsam. Keine Handtücher oder Kleidung direkt auf das Paneel legen (außer es ist explizit ein Handtuchheizer mit Bügel dafür). Die Abstrahlfront muss frei bleiben, sonst staut sich die Hitze und das Gerät könnte überhitzen oder im schlimmsten Fall einen Brand auslösen.
  • Sicherheit im Bad: Wenn Sie eine IR-Heizung im Badezimmer installieren, achten Sie auf eine ausreichende Schutzklasse (IP44 oder höher, je nach Zone) und Montage außerhalb der direkten Spritzwasserreichweite. In Zone 1 (Dusche/Badewanne) dürfen nur ausdrücklich dafür zugelassene Heizstrahler angebracht werden. In Zone 2 (60 cm um Dusche/Badewanne herum) mindestens IPX4. Spiegelheizungen erfüllen das oft, aber bitte Datenblatt prüfen. Zudem sollten Badezimmerheizungen immer einen eigenen Festanschluss oder einen FI-Schutz haben. Lassen Sie das im Zweifel vom Elektriker machen.
  • Raumthermostat & Überwachung: Nutzen Sie immer ein Thermostat oder eine Steuerung, um das Paneel zu kontrollieren. So vermeiden Sie Dauerbetrieb auf Maximalleistung. Viele Thermostate haben auch einen Überhitzungsschutz eingebaut. Stellen Sie z.B. ein, dass 26 °C Raumtemperatur nie überschritten werden – das schont Möbel und Elektronik im Raum und natürlich Ihre Stromrechnung. Sie können auch Timer nutzen, um automatische Abschaltung nach X Stunden zu haben (praktisch bei mobilen Geräten, damit sie nicht versehentlich Tag und Nacht durchlaufen). Moderne Geräte lassen sich ins Smart Home einbinden und z.B. per App überwachen – so kann man auch von unterwegs schauen, ob alles aus ist.
  • Keine Veränderung am Gerät: Öffnen Sie niemals eigenmächtig das Gehäuse des Paneels oder verändern Sie die Elektrik. Dies kann die Sicherheit (Stromschlaggefahr, Brandgefahr) beeinträchtigen und führt zum Garantieverlust. Auch das Überstreichen oder Bekleben sollte nur gemacht werden, wenn der Hersteller es erlaubt – falsche Beschichtungen könnten Risse bekommen oder die Wärmeabgabe verschlechtern. Viele Paneele haben pulverbeschichtete Oberflächen, die man nicht überstreichen darf. Wenn Sie eine andere Farbe oder ein Motiv wünschen, kaufen Sie lieber gleich ein entsprechendes Designpaneel.
  • Brandschutz: Infrarotheizungen gelten als sehr sichere Heizgeräte, da kein offenes Feuer und kein Abgas entsteht. Trotzdem sollte man grundlegende Brandschutzregeln beachten: Im Aufstellraum keine leicht entflammbaren Stoffe offen lagern (z.B. Sprühdosen direkt vor dem Paneel stellen, etc.). Das Paneel nicht als Wäschetrockner missbrauchen. Sicherstellen, dass der Netzstecker und das Kabel in Ordnung sind (kein Wackelkontakt). Wenn ein Paneel ungewöhnliche Geräusche, Geruch oder Verfärbungen zeigt, sofort vom Netz trennen und prüfen (bzw. Fachmann kontaktieren). Die meisten Paneele haben einen Temperaturbegrenzer, der bei ca. 100–105 °C abschaltet, um Überhitzung zu vermeiden – verlasse dich aber nicht allein darauf.
  • Gesundheit: Infrarotstrahlung im langen Wellenbereich (IR-C) ist für den Menschen unbedenklich – sie dringt nur oberflächlich in die Haut ein und wird als Wärme empfunden. Es ist nicht wie UV-Strahlung, keine Verbrennungsgefahr (außer bei direkter Berührung der heißen Platte). Manche Menschen empfinden die Strahlung als sehr angenehm und gesundheitsfördernd (ähnlich der Wirkung einer Infrarot-Wärmekabine: durchwärmend, entspannend). Es gibt keine belastbaren Hinweise, dass ordnungsgemäß betriebene Infrarotheizungen negative gesundheitliche Effekte hätten. Auch Elektrosmog ist bei Qualitätsgeräten gering – sie erzeugen kein nennenswertes elektromagnetisches Feld außer direkt am Kabel (was bei jeder Lampe ähnlich ist). Wer hier sensibel ist, kann auf oben erwähnte IGEF-Siegel achten. Alles in allem sind IR-Heizungen leise, sauber und sicher, wenn man sie sachgerecht montiert.

Montage-Fazit: Ein geübter Heimwerker kann eine Infrarotheizung meist selbst montieren. Dennoch sollte man sorgfältig und nach Anleitung vorgehen. Im Zweifel (besonders bei der Elektroinstallation im Bad oder bei Deckenmontage) lohnt es sich, einen Fachbetrieb einzubeziehen – viele Anbieter vermitteln Installationsservices. Hat man alles richtig angebracht, läuft eine Infrarotheizung weitgehend störungsfrei. Ab und zu kann man die Oberfläche mit einem trockenen Tuch abwischen (Staub entfernen), wenn das Paneel kalt ist. Weitere Wartung ist nicht nötig.

Fazit

Infrarotheizungen stellen eine interessante Option im Bereich Heizen dar – vor allem wegen ihrer einfachen Installation, der schnellen und angenehmen Wärme sowie des fehlenden Wartungsaufwands. Für einige Anwendungsfälle sind sie ideal: Gut gedämmte oder selten genutzte Räume können effizient damit beheizt werden, und als Zusatzheizung können IR-Paneele das Heizkonzept eines Hauses sinnvoll ergänzen (z.B. mehr Komfort im Bad oder im Heimoffice). Die Vorteile wie gesundes Raumklima, keine Staubaufwirbelung und niedrige Anschaffungskosten machen sie attraktiv. Allerdings muss man sich der Nachteile bewusst sein: Infrarotheizungen arbeiten mit teurer Energie (Strom) und sind daher im Dauerbetrieb kostspieliger als etwa Gas oder Wärmepumpen. Sie ersetzen eine Zentralheizung nur unter günstigen Bedingungen wirtschaftlich.

Für interessierte Verbraucher gilt daher: Prüfen Sie genau, ob eine Infrarotheizung zu Ihrem Bedarf passt. Lassen Sie im Zweifel eine Heizlastberechnung machen und vergleichen Sie die zu erwartenden Stromkosten mit Alternativen. Achten Sie beim Kauf auf Qualität und Sicherheit, und setzen Sie die Paneele mit Thermostat gezielt ein, um effizient zu heizen. Dann können Infrarotheizungen eine komfortable und zuverlässige Wärmequelle sein, an der Sie lange Freude haben. Sachlich betrachtet sind sie kein Wundermittel zum Nulltarif, aber in vielen Szenarien eine praktische Lösung. Mit dem Wissen aus diesem Ratgeber können Sie nun fundiert entscheiden, ob und wie Sie Infrarotheizungen in Ihrem Zuhause einsetzen möchten. Viel Erfolg und einen warmen, behaglichen Winter!

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